Bannwald Kleiner Imberg



Der einzige Bannwald im Eberbacher Stadtwald am Imberg nordöstlich von Eberbach wurde im Jahr 1998 von ursprünglich rund 17 Hektar auf über 60 Hektar vergrößert.

Im Bannwald ruht jegliche forstliche Bewirtschaftung. Der Wald soll sich möglichst ungestört von menschlichen Einflüssen entwickeln, also langfristig zu einem "Urwald" werden. Dabei dient er den Wissenschaftlern der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg (FVA) als Forschungsobjekt. So wurde auch im Eberbacher Bannwald in den Jahren 1999 und 2000 eine aufwändige Zustandserfassung durchgeführt, u.a. mit 49 Probepunkten im 100 x 100 - Meter-Raster. In jährlichen Berichten meldet der für den Bannwald zuständige Eberbacher Förster Veränderungen in dem Gebiet an die FVA.
Wegen des Verzichts auf die Holznutzung steigt der Totholzanteil durch absterbende Bäume an. In Deutschland gibt es allein 1.500 Pilz- und 1.400 Käferarten, die auf Totholz als Lebensraum angewiesen sind. Zu Letzteren gehört auch der beeindruckende und seltene Hirschkäfer.

Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der heutige Bannwald als Niederwald bewirtschaftet. Dabei wurden die Bäume alle 15 bis 18 Jahre "auf den Stock gesetzt" (abgesägt), aus dem sie dann wieder austreiben konnten (Stockausschlag). Aus dem Holz wurden Gerbrinde, Stangen für Reifschneidereien und Brennholz gewonnen. In einigen Bereichen wurde der Wald auch als "Hackwald" landwirtschaftlich genutzt, indem Buchweizen (Heidekorn) zur Nahrungsgewinnung "eingehackt" wurde. Lesesteinhaufen zeugen heute noch davon.
Im westlichen Teil des Bannwalds erkennt man einen alten Hohlweg, der eine Verkehrsverbindung zwischen der Ortschaft Hebstahl (Oberzent) und den landwirtschaftlichen Flächen im "Dürrhebstahl" unterhalb des Bannwalds war.
Der Fußweg, auf dem man den Bannwald durchqueren kann und an dem auch die Infotafeln stehen, ist der "Hebstahler Pfad", eine kurze Verbindung zwischen Eberbach und Hebstahl.

Zu erreichen ist der Bannwald Kleiner Imberg vom Waldparkplatz "Weißer Sandweg" an der L 2311 in etwa 20 Minuten, indem man dem ebenen Waldweg bis zur Wasseraufbereitungsanlage folgt, dann noch etwa 300 Meter den asphaltierten Talweg hinaufgeht und dann rechts dem ansteigenden Pfad nach dem Hinweisstein "Hebstahl" folgt.

Der genaue Standort:


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